Wie Klänge heilen können
Klänge können heilen helfen. Für manch wissenschaftsorientierten Menschen gehört diese Aussage vielleicht in die esoterische Ecke. Ich denke das hat in erster Linie damit zu tun, dass in unseren Breiten die therapeutische Anwendung von Klängen im Bereich der Alternativtherapien angesiedelt ist und dort oft ein esoterisches Umfeld anzutreffen ist. Nicht, dass wir uns falsch verstehen, das ist keine negative Kritik. Das Problem ist, dass Esoterik mangels wissenschaftlicher Beweise oft mit Glauben zu tun hat und der eine oder andere die Behandlung mit Klängen nicht ernst nimmt. Das finde ich sehr schade, denn sonst würden wir wahrscheinlich dieser Möglichkeit etwas für unsere Gesundheit zu tun weitaus mehr Beachtung schenken. Dafür, dass Klänge heilen können, gibt es nämlich äußerst rationale Erklärungen.
Katzenschnurren lässt Knochen heilen
Werfen wir zunächst einen Blick in das Tierreich. Wer schon einmal eine schnurrende Katze auf seinem Bauch liegen hatte, kennt das wohlige und beruhigende Gefühl, das sich im eigenen Körper breit macht. Katzen schnurren jedoch nicht dem Menschen zum Wohlgefallen. Wie genau Katzen schnurren, ist bis heute nicht bekannt. Auch die Hintergründe für das Schnurren beflügeln verschiedene Theorien. Fest steht, dass Katzen nicht nur in Entspannung auf des Menschen Bauch diese Geräusche von sich geben, sondern auch in Stresssituationen und unter Schmerzen. Damit ist die Vermutung, es handele sich um ein reines Wohlfühlgeräusch, vom Tisch. Interessant sind wissenschaftliche Beobachtungen, nach denen gebrochene Knochen von Katzen durch das Schnurren schneller heilen. Hier findet sich in der Natur ein erster, sehr konkreter Hinweis darauf, dass Klänge heilen können. Auch Muskeln und Sehnen sollen sich dank der Vibrationen besser regenerieren.
Klänge begleiten uns durch die gesamte Menschheitsgeschichte
Kaum ein Mensch fühlt sich nicht von Klängen berührt. Klänge können positive wie negative Emotionen auslösen. Hierbei spielt besonders das Gehör eine Rolle, das mit bestimmten Klängen Erfahrungen verknüpft. Doch Klänge können mehr. Sie können den gesamten Körper in Schwingungen versetzen, weshalb sogar taube Menschen die Wirkung verschiedener Klänge erfahren.
Was ist überhaupt ein Klang
Wird ein Gegenstand oder ein Körper, wie z.B. ein Stück Holz, eine Saite, ein Metall oder das Stimmband eines Lebewesens in Schwingungen versetzt, so erzeugt dieses die sogenannte Schallwelle, einen Ton, den Tiere und/oder Menschen wahrnehmen können. Schall benötigt stets Materie, um sich ausbreiten zu können. In einem Vakuum, wie dem Weltall, ist kein Ton wahrnehmbar. Trifft die Schallwelle auf einen Empfänger, z.B. das Trommelfell oder ein anderes Medium, so wird dieser ebenfalls in Schwingungen versetzt. Wir unterscheiden die Schallwellen in Geräusche, Töne und Klänge.
Ein Ton ist eine einzelne Schwingung. Ein reiner Ton alleine tritt in der Natur normalerweise nicht auf, sondern kann nur künstlich erzeugt werden. Ihr kennt das vielleicht vom Hörtest. Von Geräusch redet man, wenn eine chaotische Mischung verschiedener Töne vorliegt. Je nach Zusammensetzung der Töne und ihrer Lautstärke, empfinden wir Geräusche als unangenehm, störend oder sogar die Gesundheit beeinträchtigend (z.B. ständige Straßen- oder Fluggeräusche). Der Klang hingegen ist eine harmonische Mischung von Tönen (nicht harmonische Schwingung!). Er besteht aus einem Grundton und verschiedenen Obertönen. Die Harmonie für unser Ohr ergibt sich daraus, dass die Schwingungen der Obertöne ganzzahlige Vielfache des Grundtons sind. Sie schwingen also zum Beispiel zwei- oder dreimal so schnell, wie der Grundton. Die Zusammensetzung aus Grund- und Obertönen ergibt die charakteristische Klangfarbe, durch die wir Stimmen, Instrumentente oder sogar Materialien mit unserem Gehör erkennen können.
Wie wirkt sich ein Klang auf uns aus
Als Empfänger einer Schallwelle kommt nicht nur unser Trommelfell infrage. Unser gesamter Körper kann Schallwellen aufnehmen. Dabei können die Schwingungen bis in die kleinsten Zellorgane vordringen. Bei einem Gemisch von harmonisch miteinander schwingenden Tönen, wie bei einem Klang, kann auch unser Körper oder Teile davon in den Frequenzen des Klanges mitschwingen. Jeder von euch kennt mit Sicherheit das Gefühl, das ein kräftiger Bass im Bauchraum erzeugt. Und ist euch schon mal bewusst aufgefallen, wie sich beim Summen die Vibration eurer Stimmbänder in den Brustraum ausbreitet?
Heilende Gesänge
Setzt man sich mit dem Thema ernsthaft auseinander, so erscheinen einem die monotonen Gesänge von Schamanen und Heilern viel einleuchtender und nicht mehr als Hokuspokus. Die über den Gesang erzeugten Schallwellen können sich auf den Empfänger, den Kranken übertragen und dort Effekte hervorrufen. Ob diese geeignet sind und wenn wie, den Heilungsprozess zu fördern, vermag ich nicht zu beurteilen. Aber ich halte es für möglich, dass sie etwas bewirken können. Monotone Gesänge kennen wir bei Naturvölkern aber nicht nur von den Heilern und Schamanen, sondern auch vom gemeinsamen Singen in der Gruppe. Bei Zusammenkünften und Ritualen zum Beispiel. Dabei gelangt eine ganze Menschenmenge in gleichartige Schwingungen, die sich gegenseitig verstärken. Ob und welche Bedeutung dies für die allgemeine Gesundheit dieses Kollektivs hat, auch darüber lässt sich viel spekulieren. Nicht von der Hand zu weisen ist jedoch, dass Singen für viele Menschen befreiend wirkt, Stress abbaut und die Atemwege kräftigt.
Konkreter werden da asiatische Heilslehren. Dort gibt es eine Reihe von „heilenden“ Lauten, die mit der Stimme erzeugt werden und denen eine Wirkung auf ganz bestimmte Bereiche des Körpers zugeordnet wird. Erinnern wir uns kurz an das Summen und die Vibration im Brustkorb, dann erscheinen auch diese Lehren nicht völlig abwegig. Denn eine gleichmäßige Vibration der Bronchie kann sich durchaus positiv bei Atmwegserkrankungen auswirken. Warum also sollen andere Schwingungen dann nicht auch positiv auf weitere Organe wirken.
Auch Instrumente erzeugen heilende Klänge und Laute
Im Laufe seiner Entwicklungsgeschichte hat der Mensch nicht nur gelernt, seine Stimme einzusetzen, sondern er hat auch Instrumente entwickelt, mit denen er Schalleffekte hervorrufen kann. Ein Instrument, das für mich den monotonen Heils- und Gruppengesängen ganz besonders nahe kommt, ist die Erfindung der australischen Ureinwohner, das Didgeridoo. Wer einmal selbst Didgeridoo gespielt hat weiß, wie dieses, ähnlich dem Summen, Vibrationen erzeugt, die sich auf unseren Körper übertragen. Schon das Zuhören allein übt eine gewisse Faszination aus, der sich viele Menschen nicht entziehen können. Es ist wie eine Art Urgesang, ein Klang, den wir in uns, mit unseren Genen wieder erkennen, der ewas in uns bewegt, uns beruhigt, entsresst und uns, ja vielleicht auch auf diese Weise, etwas Heilsames zufügt. Hier habe ich für euch einmal mit meinem Didgeridoo ein Klangbeispiel aufgezeichnet:
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Wie lange es das Didgeridoo gibt, ist nicht genau bekannt. Aufgrund von Felsmalereien in Australien, die altersmäßig datiert werden konnten, schätzt man jedoch, dass es bereits vor zwei- bis dreitausend Jahren existierte.
Taiko, die „dicke Trommel“ (dt.)
Ein weiteres, sehr berührendes Instrument ist für mich die Taiko (rechts im Bild eine große, die O-Daiko). Taikos sind geschichtlich etwas jünger als Didgeridoos. Ihre Bauform entstand in Asien etwa wenige hundert Jahre vor Christi Geburt. Wozu sie ursprünglich verwendet wurden, lässt sich nur vermuten. Es liegt nahe, dass sie eine Rolle bei religiösen Ritualen und Beschwörungen spielten. Wie viele traditionelle Trommeln weltweit, wurden sie jedoch im Laufe ihrer Geschichte auch als Taktgeber für die Arbeit, als Alarmgeber, auf dem Schlachtfeld und für kulturelle Zwecke benutzt.
Ein typisches Ensemble beinhaltet als Instrumente die O-Daiko, die Miya-Daiko, die aufrecht auf dem Boden steht und für das zentrale Klangerlebnis entscheidend ist sowie die kleine Shime, die mit ihrem knackigen Sound vorwiegend als Taktgeber Verwendung findet (links im Bild). Das Besondere an den Taikos, weshalb ich sie in den Beitrag mit aufgenommen habe, ist ihr tiefer satter Klang, der gleichermaßen Körper und Seele berührt. Taiko befreit, Taiko energetisiert und von tiefer, meditativer Entspannung bis hin zu freudigen, enthusiastischen Gefühlen ist alles möglich.
Ich möchte den Klang und die Wirkung der Taiko ähnlich wie beim Didgeridoo beschreiben, mit einer Art Urklang, der den gesamten Menschen erfasst und sich positiv auf ihn auswirkt. Hierbei geht es weniger um einzelne Krankheiten und Gesundheitsstörungen, sondern um den ganzen Menschen, um das Lösen von körperlichen und geistigen Blockaden, die sich in Krankheiten und Funktionsstörungen von Organen ausdrücken können. Zur Taiko habe ich euch einmal mit meiner Miya und meiner Shime ein Klangbeispiel aufgezeichnet, wobei hierbei nur das Klangbild vermittelt werden kann. Das ist nichts im Vergleich dazu, die Taiko life zu erleben:
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Wer Taiko selber ausprobieren möchte, dem möchte ich gerne in der Akademie einen Workshop empfehlen, in der ich selbst Unterricht nehme, es lohnt sich: Taiko-Workshops bei Wadokyo in Düsseldorf.
Therapie mit Klangschalen
Völlig anders vom Klangbild als die zuvor beschriebenen, sind Instrumente aus Metall. In der Gesundheitsprävention und Therapie verschiedener körperlicher wie seelischer Gesundheitsstörungen sind Gongs und Klangschalen beliebte Instrumente. Ich würde sie nicht als Urklang bezeichnen. Dafür braucht es für mich etwas mehr „Erdiges“, Erdverbundenes im Klangbild. Selbst ein tief im Bass gestimmter Gong respektive eine Klangschale, hat viele hohe Obertöne, die sich beim Didgeridoo und der Taiko nicht finden. Was das wahre Geheimnis dieser Instrumente ist, warum sie so faszinieren, ich weiß es nicht. Viel Wissen darüber soll wohl verloren gegangen sein. Ich weiß nur, auch sie regen etwas Positives in uns an und es macht einfach Spaß sie zum Klingen zu bringen und immer und immer wieder erneut anzuschlagen. Sie werden in verschiedenen Tonlagen gefertigt und wer eine Schale ausprobiert, der sollte sich diese einmal auf den Bauch oder den Brustkorb legen und fühlen, wie sich die Schwingungen im Körper fortsetzen. Auch hier lässt sich sicher vortrefflich streiten, inwieweit Therapien tatsächlich erfolgversprechend sein können. Ich denke, wie in der Schulmedizin auch, gibt es Nutzloses wie Hilfreiches. Ich vertrete da einen klaren Standpunkt. Wenn es einem Menschen hilft, dann hat es für mich auch eine Daseinsberechtigung. Es sollte nur nicht mit unlauteren Heilversprechen und unseriösen Preisen gearbeitet werden. Auch zur Klangschale möchte ich euch ein Klangbeispiel geben. In dem Fall handelt es sich um eine Schale in der Stimmung OM, das entspricht dem Ton Cis mit einer Frequenz von 136,10Hz. Ihr werden beruhigende und entspannende Eigenschaften zugesprochen. Etwas, das ich sofort bestätige. Die Schale könnt ihr auf dem Titelbild vor dem Bonsai erkennen. Hier der Klang:
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Auch Musik kann heilen
Während es bis hierher mehr oder weniger nur um einzelne Klänge ging, möchte ich abschließend noch einen Blick auf die Musik werfen. Ebenso wie einzelne Klänge, berührt uns Musik auf vielfältige Weise. Angefangen vom bereits erwähnten Bass, der den Bauch bewegt, bis hin zur Stimmung und Gefühlen, die beeinflusst werden. Welche Musik wir bevorzugen, ist höchst unterschiedlich. Doch eines scheint bei vielen Menschen gleich zu sein, wie wir eine Musik empfinden. Ob beschwingt, fröhlich, traurig, lebendig, getragen, leicht oder imposant, diese Gefühle scheinen ebenso tief in uns verankert zu sein, wie die Ansprache auf einzelne Klänge und Laute, weshalb auch Musik zu therapeutischen Zwecken zum Einsatz kommt. Versuche gibt es zum Beispiel bei Stress und Depressionen.
Zum Ende dieses Beitrages hoffe ich, dass eines für euch nachvollziehbar geworden ist, die Frage lautet für mich nicht, ob Klänge und Laute heilen können, sondern was sie heilen können. Ich würde mir wünschen, dass wir in diesem Bereich noch viel mehr Forschung betreiben würden.
Alles Liebe, bleibt sportgesund und habt einen energiereichen Tag mit meinem Qgenic® Song of Energy:
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