Amanita muscaria, der Fliegenpilz, gilt gemeinhin als giftig. Er verursacht Rauschzustände, die einem Delirium ähneln. Wir kennen aber eine Vielzahl von psychoaktiven Pflanzen auf der Welt, die traditionell von Naturvölkern oder unseren Vorfahren für rituelle Zwecke eingesetzt wurden. Amanita muscaria gehört ebenfalls dazu. Nach Überlieferungen soll der Gebrauch als Rauschmittel besonders bei sibirischen Völkern verbreitet gewesen sein und wird zum Teil heute noch praktiziert.

Sibirische Forscher veröffentlichten nun kürzlich im Myco Health Journal interessante Ergebnisse aus einer Langzeitstudie mit sibirischen Pilzverwendern. Ihnen fiel auf, dass sibirische Männer und Frauen, die wenigstens ein- bis zweimal pro Woche Fliegenpilze einnahmen, deutlich schlanker waren, als die übrige Bevölkerung.

Theoretische Modelluntersuchungen ließen die Forscher zu dem Schluss kommen, dass der berauschende Stoff Muscimol an Synapsen des Sättigungszentrums im Hypothalamus andockt und dort das Hungergefühl reduziert. Um die Wirkung des Fliegenpilzes für das Gewichtsmanagement nutzbar zu machen, arbeiten deutsche Pharmakologen inzwischen an der Herstellung eines anthroposophischen Komplexes, bei dem die Rauschwirkung nahezu nicht auftreten soll, dafür jedoch eine stimmungsaufhellende. Angesichts dieser Versuche kommt man fast in Versuchung zu sagen, mit Fliegenpilz macht Abnehmen Freude. Bis zur Markteinführung eines sicheren Produktes, wird es jedoch noch einiger klinischer Untersuchungen bedürfen.

Alles Liebe und bleibt sportgesund!

Euer Apotheker Andreas Binninger

P.S.: Bitte keine Fliegenpilze essen!! Wer es bis jetzt nicht gemerkt hat, das ist ein Aprilscherz.

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