Cholesterin vs. Homocystein – Wer hat wirklich Schuld am „Gefäßtod“
Atherosklerose, die krankhafte Verengung von Arterien, gehört zu den meist verbreiteten Zivilisationskrankheiten und Todesursachen in unserer modernen westlichen Welt. Immer wieder wird uns erzählt, dass das Cholesterin in unserem Körper der Schuldige sei. Ich frage dann in angeregten Diskussionen immer sehr gerne ketzerisch: „Kann ein Organismus, der so komplex und intelligent aufgebaut ist, wie unser Körper, wirklich so blöd sein und sich selber umbringen?“ Fakt ist, Cholesterin ist für uns absolut lebensnotwendig. Und deswegen stellt unsere Leber es selber her. Unser Körper verlässt sich nicht darauf, diese überlebenswichtige Substanz allein nur durch Nahrung aufzunehmen. Ich finde, das allein schon ist ein Umstand, der einen zumindest nachdenklich werden lassen sollte. Und in der Tat, setzt man sich wirklich mal ernsthaft und intensiv mit der Materie auseinander, so ist mein Eindruck vor allem der, dass das Cholesterin lediglich schuldloser Beteiligter eines krankhaften Prozesses ist, dessen Ursachen ganz woanders liegen. Beispielsweise in einem überhöhten Homocysteinspiegel. Das Homocystein entsteht als Stoffwechselzwischenprodukt in unserem Körper und ihm wird u.a. eine direkte gefäßschädigende Wirkung zugesprochen. Schäden, die Ausgangspunkt für atherosklerotische Veränderungen sein können, in die dann eben leider auch Cholesterin eingelagert wird. Homocystein muss also dringend im Körper „entsorgt“ werden, damit möglichst erst gar keine Gefäßschäden entstehen. Dies geschieht in nachgelagerten Stoffwechselwegen, bei denen jedoch die Anwesenheit von Folsäure zwingend notwendig ist. Nur, Folsäure ist bei uns Mangelware! Bereits die Nationale Verzehrsstudie II im Jahre 2008 belegte, dass die Mehrheit der deutschen Bevölkerung mit Folsäure unterversorgt ist. Man darf durchaus unterstellen, dass hiermit auch bei einem großen Teil der Bevölkerung, der von diesem Mangel betroffen ist, ein erhöhter Homocysteinspiegel einhergeht. Trotzdem gibt es bis heute keine allgemeine Empfehlung, Folsäure täglich z.B. in Form eines Nahrungsergänzungsmittels einzunehmen oder Lebensmittel mit Folsäure anzureichern, um Gefäßschäden vorzubeugen. Und das, obwohl mit handelsüblichen Produkten keinerlei Überdosierungen zu befürchten sind, selbst wenn wir es mal schaffen, ausreichend Folsäure zu essen. Deshalb muss mir an dieser Stelle einfach die Frage erlaubt sein, warum wir nach wie vor krampfhaft versuchen mit Medikamenten, die teils starke Nebenwirkungen haben, das Cholesterin zu senken, um es mit mehr oder weniger großem Erfolg an der Einlagerung in die Gefäßschäden zu hindern, statt die Ursachen der Gefäßschäden selber zu bekämpfen. Ich habe nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen. Aber manches sagt einem schon der gesunde Menschenverstand. Ich jedenfalls kann Euch nur empfehlen, bildet Euch einfach Eure eigene Meinung und ich hoffe, dass ich Euch mit diesem Beitrag wieder einmal einen kleinen Denkanstoß dazu liefern konnte. Bleibt gesund!
Alles Liebe
Qgenic® Euer Gesundheitslotse Andreas Binninger