Failbook – Die Abhängigkeit von Facebook ist gefährlich
Das Urteil des EuGH zur Mithaftung von Facebook – Seitenbetreibern am 5. Juni 2018 ist ein Schlag ins Gesicht für zigtausende Unternehmen und Unternehmer allein in Deutschland. Wobei ich den Eindruck habe, dass vielen die Sprengkraft dieses Gerichtsurteils noch gar nicht bewusst ist. Das Gericht hat festgestellt, dass ich als Seitenbetreiber mit in Haftung genommen werden kann für Facebook´s Datensammelwut, obwohl ich selber absolut keinen Einfluss auf Art und Umfang der gesammelten Daten habe. Schlimmer noch, ich weiß nicht einmal, welche Daten genau gesammelt werden und wie sie verwendet werden. Ferner habe ich auch keine Möglichkeit, Nutzer meiner Seite ordnungsgemäß VOR dem Besuch der Seite über die Datenerhebung zu informieren, noch auf Antrag der User deren Daten zu löschen. Das ist nicht DSGVO-konform. Bisher war man jedoch davon ausgegangen, dass die Anmeldung bei Facebook als Nutzer unter Zustimmung der Facebooknutzerbedingungen den Seitenbetreiber von der Haftung freistellt. Dem hat das Gericht nun eindeutig widersprochen. Man kann mutmaßen, dass es auch ein politisches Urteil war, angesichts der „Machtlosigkeit“ gegen Facebook nun die Facebookseitenbetreiber gemeinsam mit dem US-Konzern in Kollektivhaftung zu nehmen. Fakt ist, wir müssen mit dieser Situation leben und ob diese Plattform noch Zukunft hat, wird sich jetzt zeigen.
Wer nur auf einen Kanal setzt hat ein Problem
Was an dieser Situation sehr deutlich wird ist, wie gefährlich die Abhängigkeit von einem einzigen Social-Media-Kanal ist.
Wer jahrelang nur auf Facebook gesetzt und seine ganze Werbestrategie darauf ausgerichtet hat, steht womöglich jetzt vor einem Scherbenhaufen, wenn dieser Kanal wegbricht. Ich gebe zu, auch ich habe in den letzten Jahren in erster Linie Facebook gepusht und meine anderen Kanäle vernachlässigt. Bis sich vor ein paar Monaten die Algorithmen änderten und Seitenneuigkeiten immer seltener einen Platz in den Newsfeeds bekamen. Als erstes habe ich die Blogseiten für Google optimiert und in der Folge sämtliche neuen Beiträge. Und siehe da, meine Zugriffszahlen über Google sind deutlich gestiegen und darüber inzwischen weitaus höher, als über das Freundebuch. Zwar habe ich Twitter immer zur Veröffentlichung mit genutzt, es aber sträflich vernachlässigt, mir dort eine große Community aufzubauen. Das Gleiche gilt für Google. Und genau das werde ich jetzt versuchen zu ändern. Es wird zwar viel Arbeit, aber es lohnt sich und ist überlebenswichtig in der digitalen Welt. Wenn man breit genug streut, trifft es weniger hart, falls an einer Stelle die Community wegbricht. Und ich möchte euch aufrufen und einladen, es mir gleich zu tun. Lasst uns so vielfältig wie möglich vernetzen und dieser Facebookabhängigkeit die Stirn bieten.
Bleibt sportgesund!
Andreas