Im Alter beweglich bleiben
Im Alter beweglich bleiben ist ein wichtiges Thema. Viele vernachlässigen bereits in jüngeren Jahren regelmäßige Dehnübungen. Das kann eine Vielzahl von Problemen mit sich bringen. Von Bewegungseinschränkungen und Fehlhaltungen im Sport, bis hin zu ausgeprägten Alltagsbeschwerden. Dabei ist beweglich bleiben kein Hexenwerk.
Sportartspezifisches Dehnen
In verschiedenen Sportarten ist das Dehnen selbstverständlich und gehört mit zum Trainingsprogramm. Der Kampfsportler zum Beispiel dehnt die Innenseiten seiner Beine, um höher zu kommen. Auch Turner oder Tänzer haben ihre speziellen Übungen, ohne die sie nicht zum gewünschten Erfolg gelangen. Schwieriger wird es in den Sportarten, in denen Dehnübungen vermeintlich nicht erforderlich sind. Laufen, Radfahren, Schwimmen, Rudern, Fußball, das geht auch ohne Dehnen. Bis zu dem Punkt, an dem die ersten Beschwerden auftreten. Gerade Freizeitsportler, die ohne Anleitung trainieren, sind anfällig dafür, Dehnübungen zu vernachlässigen. Beweglich bleiben steht weniger im Fokus, als der Spaß an der Sportart selber.
Ich muss zugeben, ich war selbst über viele Jahre nachlässig. Nach Feierabend noch schnell ne Runde laufen oder Rad fahren, bei der ohnehin knapp bemessenen Freizeit, wollte ich einfach nur los. Gedehnt habe ich nur unregelmäßig, wenn mir gerade danach war. Aus heutiger Sicht bin ich überzeugt, dass einige meiner Beschwerden, die ich über die Jahre durch den Ausdauersport hatte, vermeidbar gewesen wären, wenn ich mich mehr ums Dehnen gekümmert hätte.
Ganzheitlich trainieren mit Yoga
Das für mich einschneidenste Erlebnis waren meine beiden Fuß-Operationen 2020 und 2021, die mich nahezu komplett aus dem Sport herausgerissen haben. Nach monatelangem Humpeln und ohne Dehnübungen, hatte ich Haltungsprobleme sowie Verspannungen und Schmerzen in der Linken Hüfte, im Bereich der Muskulatur. Von der Beweglichkeit, die ich noch aus meiner aktiven Zeit als Kampfsportler hatte, war nicht mehr viel übrig. Die Beschwerden waren teils so massiv, dass sie mich beim Wiederaufbautraining einschränkten. Ein Freund brachte mich in dieser Zeit dazu, Hot Yoga auszuprobieren. Das ist Yoga bei einer Raumtemperatur, die sich um die Körpertemperatur herum bewegt. Für den Kreislauf ist das eine Herausforderung und Training zugleich. Du schwitzt wie in der Sauna. Doch die Wärme hilft dir ungemein beim Dehnen.
Alter ist kein Hindernis
Schon nach wenigen Trainingseinheiten merkte ich, dass sich meine Beweglichkeit und Gelenkigkeit erheblich verbesserten. Und das, obwohl ich nicht mehr der Jüngste bin. Früher war ich immer dem Glauben verfallen, dass das im fortgeschrittenen Alter nicht mehr möglich sei. Heute bin ich immer wieder fasziniert, welche Fortschritte ich weiterhin mache. Meine Beschwerden in der Hüfte habe ich dank Yoga vollständig in den Griff bekommen und trainiere heute wieder unbeschwert. Ich mache zwar auch wieder sportartspezifische Übungen für den Kampfsport oder das Laufen, doch Yoga ist für mich inzwischen die perfekte Grundlage für viele meiner Sportarten geworden, wenn es um gute Haltung und Beweglichkeit geht. Ich kann das nur jedem empfehlen, ob jung oder alt.
Wenn nicht jetzt, wann dann
Am eigenen Leib habe ich erfahren, dass man mit Yoga, auch als älteres Semester, nicht nur die Beweglichkeit erhalten, sondern auch zurück erlangen kann. Es ist nie zu spät, wieder etwas für sich zu tun. Deshalb warte nicht lang, fang an und bleib sportgesund!
Für weitere Fragen, kannst du mich gerne auch persönlich kontaktieren:
a.binninger[at]sportapotheker.de